Das DONAU 3 FM Weihnachtsmarktradio mit Christiane Blessing-Win & Dr. Stefan Braitinger

Shownotes

Dazu gibt’s ein starkes Beispiel, wie Hilfe ganz konkret funktioniert: schnell, lokal und ohne viel Bürokratie.

Gemeinsam kündigen sie ein Benefizkonzert im Alten Theater Ulm an – komplett auf Spendenbasis, der Erlös geht direkt an den Verein. Warum das wichtig ist, was euch am Abend erwartet und wie jeder helfen kann – darum geht’s in dieser Podcast-Folge.

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00:00:04:

00:00:10: Und damit sind wir jetzt beim dritten Podcast des heutigen Tages angelangt.

00:00:14: Zugast Altersarmut Ulm e.V.

00:00:17: in Person von Christiane Blessing-Winn.

00:00:19: Zu meiner Rechten und ebenfalls zu meiner Rechten, die haben sich gerade selber vorstellen.

00:00:23: Mein Name ist Stefan Breitinger und ich bin der Vorstandsvorsitzende von Rockhilft.

00:00:28: Wir sitzen jetzt hier mitten auf dem Weihnachtsmarkt.

00:00:30: Glüchter, Glühwein, Überallstimmung.

00:00:32: Trotzdem gibt es Themen, die gerade in dieser Zeit besonders weh tun.

00:00:36: Christiane, Blessingwin, du engagierst dich seit Jahren für Menschen, die man in der Weihnachtsideale oft übersieht, oder nicht?

00:00:45: Ja, und die man vielleicht sogar das Jahr übersehen kann, weil Altersarmut meistens unsichtbar ist.

00:00:53: Die Personen, die Flaschen sammeln, sind eigentlich die wenigsten von denen, die von finanziellen Sorgen im Alter

00:01:01: betroffen sind.

00:01:02: Und ja, unseren Verein gibt es seit

00:01:03: vier Jahren.

00:01:05: Um das mal ein bisschen greifbarer zu machen.

00:01:07: Also wenn man dich jetzt fragt, was anworten Sie dann konkret?

00:01:14: Was wir im Verein machen, wir versuchen einen Positives, Praktisches

00:01:19: und sofortiges Angebot zu machen für die finanziell schwachen Seniorinnen und Senioren in Ulm und Neu-Ulm und Umgebung.

00:01:28: Also wir sind ganz bewusst lokal, aber wir lassen die Leute selbst entscheiden, von wie weit sie zu uns kommen möchten.

00:01:35: Wir bieten einen offenen Treff, dreimal in der Woche, Donnerstag, Freitag, Samstag, Nachmittag.

00:01:42: Beratung, viele Informationen, Vermittlung.

00:01:47: Begleitung, wenn gewünscht.

00:01:49: Wir haben einen Notfalltopf.

00:01:52: Wir bieten seniorengerechte Smartphones.

00:01:55: Wir machen organisiertes Programm zu über Themen

00:01:59: wie

00:02:00: Wissen, Unterhaltung und Hilfe.

00:02:03: Also ein buntes Programm,

00:02:05: damit

00:02:06: bestimmt auch für jeden etwas dabei sein soll.

00:02:09: Auch Konzerte.

00:02:10: Dazu kommen wir gleich noch, Stefan.

00:02:11: Nehmen wir uns schon mal ein bisschen vorweg.

00:02:13: Worum geht's denn da genau?

00:02:15: Ja, das ist relativ einfach.

00:02:16: Wir aus Passau kommen mit dem Verein Rockhilft, haben uns zur Aufgabe gemacht, einfach in notgeradene Personen oder Gruppen durch Konzerte, die vor allem mit Rockmusik zu tun haben, zu unterstützen, indem wir Benefitsveranstaltungen, Benefitskonzerte organisieren, deren Spendenallöse eins zu eins der jeweiligen in den Mittelpunkt genommenen Zielgruppe zur Verfügung gestellt wird.

00:02:41: Und damit sind wir schon seit Jahren unterwegs.

00:02:44: Und haben auch schon ganz erklärtlich weit über dreißigtausend Euro so erspielt, die wir an die Seniorenhilfe, an den Tafeln, eben an viele einschlägige, marginalisierte Randgruppen der Gesellschaft zur Verfügung gestellt haben.

00:02:59: Und die Altersarmut hat uns besonders fasziniert in Ulm, weil dieser Verein unglaublich stark ist, mit unglaublich engagierten Leuten sehr hart.

00:03:08: an der Verbesserung der Situation der Bedürftigen arbeitet.

00:03:12: und mit Christiane zusammen ist es einfach wunderbar, so ein Konzert jetzt in den Mittelpunkt unserer Planung zu stellen, kommende Montag, am zwanzigsten zwölften im alten Theater Ulm geht's los mit zwei krassgeilen Bands und einer schönen Aftershow-Situation, wo wir Glühwein dringend zusammenstehen und uns nochmal irgendwie am Herzen zusammenfassen können und die Zeit genießen, um was Gutes tun zu können.

00:03:37: Kommen wir nachher noch mal genauer drauf auf das Konzert.

00:03:41: Noch mal zu dir, Christiane.

00:03:43: War denn so soziales Engagement immer schon Teil deines Lebens oder gab es mal einen bestimmten Auslöser?

00:03:50: Eigentlich beides.

00:03:53: Ich habe

00:03:55: für die UNO gearbeitet.

00:03:57: bei der Flüchtlingsorganisation und bin mit denen durch viele verschiedene Länder auf verschiedenen Kontinenten gekommen.

00:04:04: Meine Arbeit war ganz technisch, Einkauf und

00:04:07: Logistik.

00:04:08: Aber meine Arbeitsumgebung war natürlich immer Kriegssituationen, Krisensituationen, Naturkatastrophen auch.

00:04:18: Und ja, da habe ich

00:04:20: ganz ... Ganz nah

00:04:23: und ständig mitbekommen, dass die Personen, die alt und arm sind, die ersten sind, denen die Hoffnung ausgeht, sozusagen, die zurückgelassen werden, die nicht mehr die Kraft haben, sich selbst herauszuarbeiten.

00:04:38: Und

00:04:39: zusätzlich habe ich auch einen Fall von Altersarmut in meiner Familie, wo mir klar wurde, dass man auch durch Situationen wie Krankheit, Unfall Selbstständigkeit etc.

00:04:53: in die Altersarmut rutschen kann, bevor man es richtig merkt.

00:04:59: Jetzt ist ja Altersarmut so ein, ich will mal sagen, abstrakter Begriff.

00:05:02: Wie sieht denn das ganz konkret hier in Ulm aus?

00:05:08: Ulm ist da ziemlich vergleichbar mit Baden-Württemberg insgesamt und vielleicht erstaunlicherweise ist Baden-Württemberg ja doch auch im Schnitt Der bundesweiten Statistiken.

00:05:20: ungefähr jeder fünfte Senior und Seniorin sind arm oder armutsgefährdet.

00:05:28: Fast zwanzig Prozent.

00:05:30: Und das trifft auch für Ulm zu.

00:05:33: Also es ist eine wirklich erschreckend hohe Quote.

00:05:37: Vielleicht etwas unerwartet für eine reiche Stadt, ein reiches Bundesland.

00:05:43: Aber trotzdem.

00:05:46: Sehr, sehr präsent auf jeden Fall.

00:05:48: Was macht denn so Ihr Verein so ein bisschen anders als klassische Hilfsorganisationen?

00:05:55: Es ist uns vor allen Dingen wichtig, dass wir ein Angebot haben, das sofort greifen kann.

00:06:01: Also wenn sich die Personen entscheiden, zu uns zu kommen oder Hilfe anzunehmen, dass wir wirklich sofort etwas anbieten können und dass wir nicht... wie eine Behörde oder so rüberkommen.

00:06:17: Unsere Prinzipien sind Hilfe von uns natürlich, aber auch gegenseitige Hilfe unter den Betroffenen oder von Nicht-Betroffenen für Betroffene.

00:06:29: und auch die Selbsthilfe.

00:06:31: Durch unseren Treff zum Beispiel, durch Bekanntschaften mit anderen, die in ähnlichen Situationen sind, kann man oft Inspiration mitnehmen, was man dennoch probieren könnte, was andere schon versucht haben.

00:06:45: Und diese Hilfe, Selbsthilfe und gegenseitige Hilfe, die macht so ein Package, wo wirklich etwas dabei ist, was jedem heute hilft, die Politik.

00:06:58: hat viel zu tun,

00:07:00: aber ist natürlich in die Zukunft gerichtet.

00:07:02: Wir wollen den Fokus auf jetzt und heute richten.

00:07:06: Wie schnell können Sie denn helfen, wenn bei Ihnen jemand anklopft und Hilfe braucht?

00:07:12: Ziemlich schnell oder sofort.

00:07:13: Also der Notfallhilfe-Topf ist zum Beispiel da, um bei unvorhergesehenen, plötzlichen Ausgaben zu helfen, wie sagen wir, die Brille ist runtergefallen, wird von der Krankenkasse nicht ersetzt oder die Waschmaschine hat aufgehört

00:07:31: zu funktionieren.

00:07:32: Eine fünfundachtzigjährige Dame kann man nicht sagen, ja dann musst du halt eine Weile von Hand waschen.

00:07:40: In solchen Notfällen eben können wir sofort und unbürokratisch helfen.

00:07:46: Tolle Sache, oder Stefan?

00:07:48: Ja,

00:07:48: ich finde das fantastisch, wirklich.

00:07:51: Und da möchte ich den Punkt nochmal vertiefen, den die Christiane vorher angesprochen hat.

00:07:56: jeder fünfte ist von Altersarmut bedroht.

00:07:58: Und man fragt sie wirklich, warum sieht man da nicht mehr?

00:08:01: Weil die, die jetzt an den Müllcontainern nach Flaschen suchen, die sind relativ selten.

00:08:08: Aber das ist das eigentlich Thema, nämlich die fehlende Teilhabe am Leben.

00:08:14: Das ist der Haupt- oder das Hauptsymptom von Altersarmut.

00:08:18: Und deswegen sehen wir die nicht, weil sie eben nicht an Konsumteil nehmen, nicht in öffentliche Veranstaltungen gehen.

00:08:25: sich bedeckt und zurückhalten und insofern unsichtbar werden.

00:08:29: Und deswegen sagen wir, sie sind marginalisiert und deswegen kämpfen wir da dagegen.

00:08:34: Weil das ist wichtig, das Bewusstsein dafür schärfen, dass alles überhaupt nicht so in Ordnung ist, wie es scheinbar und gerade jetzt zum Beispiel hier im Weihnachtstrobel zu sein scheint.

00:08:47: Da geht das auch ein bisschen unter, oder?

00:08:48: Ja klar.

00:08:51: Gibt es denn Momente, die so ein bisschen bis heute nicht loslassen, wo sie sagen, ja, das ging dann schon ein bisschen nah, wo sie sagen, da hat sie vielleicht auch immer zuerst nicht getraut und dann kam sie doch her.

00:09:04: oder gibt es sowas öfter, so Fälle?

00:09:06: Sowas gibt es auf jeden Fall öfter, also wir könnten noch mehr Personen bei uns willkommen heißen.

00:09:12: Es ist eine Herausforderung,

00:09:15: die Leute wirklich mal neugierig zu

00:09:18: machen.

00:09:20: um zu uns zu kommen.

00:09:22: Wir hätten also noch

00:09:23: mehr Kapazitäten.

00:09:24: Es gibt wesentlich mehr Personen, die betroffen sind in Ulm und Neuem, als zu uns kommen.

00:09:29: Andererseits wachsen wir ständig jetzt in den vier Jahren, seit es uns gibt.

00:09:36: Ja, es ist wirklich schwierig, weil die Leute so gewohnt sind, dass keine Hilfe zu erwarten ist.

00:09:44: Oder dass sie seltsam angesprochen werden.

00:09:47: Oder dass man ihnen eventuell direkt oder indirekt Schuld zuweist.

00:09:52: Es ist ja so ein bisschen im Volksmund, sagen wir mal, verbreitet.

00:09:55: Wenn ich fahr,

00:09:56: dass es selber Schuld ist.

00:09:57: Ja,

00:09:57: genau, hat

00:09:58: vielleicht nicht

00:09:58: vorgesorgt, hätte was machen können.

00:10:01: Deshalb habe ich vorher auch angesprochen, dass es diese Auslöser geben kann, an die vielleicht gar niemand denkt.

00:10:07: Man denkt immer vielleicht so eher an, ja, war zu lange

00:10:11: auf dem Sofa

00:10:12: oder zu viel auf dem

00:10:13: Sofa.

00:10:13: Aber es gibt so viele Lebensumstände, die ... wirklich den Schalter plötzlich umlegen können.

00:10:20: und für Frauen gibt es noch die Situation von vor allen Dingen Trennung ohne Scheidung, viele Mini-Jobs, konnte nicht mehr den Beruf zurückfinden nach den Kindern, schlechte Bezahlungen etc.

00:10:36: etc.

00:10:36: die alle Gründe dafür sind.

00:10:39: dass man im Alter wirklich jeden Cent umdrehen muss und wenn es ganz schlimm wird, Flaschen sammeln oder betteln oder dass man sich nicht mehr richtig, sagen wir, saisongerecht anzieht, dass man die falschen Schuhe hat, weil man keine besseren sich mehr leisten kann.

00:10:55: Es gibt so ganz kleine Zeichen, die oft die Situation so offen waren.

00:11:01: Gab es denn auch schon mal so Fälle, wo ich sage, ich komme es darauf zu sprechen?

00:11:07: Wir haben unsere Kern-Hörer-Zielgruppe, die so ein bisschen fünf, fünfzig und so um den Dreh in der Spitze ist, dass sie dann auch merken, oh, eigentlich betrifft sie mich gar nicht.

00:11:19: Und dann auf einmal merken sie dann so fünf Jahre später, oh, ich hatte es doch irgendwie.

00:11:24: Wie konnte das passieren?

00:11:25: Also, gibt es denn da auch so Leute, die sich da ein bisschen zu sicher fühlen oder nicht darauf achten oder ja, dann irgendwie dann doch dann doch da irgendwie reinfallen, gibt es da Auslöser?

00:11:36: Also ein Punkt, da gibt es jetzt viele vielfältige Antworten und Beispiel, aber eines zum Beispiel ist, dass natürlich die Rentensituation und vor allem in Bezug auf die Frauen, deren Quote ja ständig steigt in der Altersarmut auch gegenüber den Männern.

00:11:54: Es wird zunehmend auch ein Frauenproblem, muss man klar sagen.

00:11:59: plötzlich klar wird, dass die Rente nicht ausreicht.

00:12:03: Und natürlich denken wir gegen das mittlere statistische Einkommen, dass mit twelvehundertfünfzig Euro oder ähnlichen scheinbar signalisiert, das ist doch nicht, also wer so viel Geld noch hat, ist nicht arm.

00:12:17: Aber eben das ist klar, das reicht eben heute nicht mehr aus, um vernünftig zu wohnen, vernünftig und gesund essen zu können, denken wir an die Kostensteigungen in den Lebensmittelbereichen und und und.

00:12:31: Also das sind so die Treiber, die auch so sozial hinter der ganzen Problematik stecken und ganz typisch eben in dem Alter, wie du es gesagt hast, dann plötzlich evident werden.

00:12:41: Man hat bis dahin gearbeitet, man hat auch irgendwo seine Einkünfte gehabt, vielleicht war auch nochmal über die Familien-Schutz und die Möglichkeit da und nun plötzlich kommt das Alter auf einen zu und dann ist es plötzlich nur noch die Rente.

00:12:56: Und das kann alles sehr schwierig werden.

00:13:00: Ja, ich möchte nur um das zu veranschaulichen,

00:13:04: noch was dazufügen.

00:13:05: Wir haben Personen, die zu uns in den Verein kommen und sagen, ich arbeite noch.

00:13:12: Aber wenn ich

00:13:13: mir die Sache klar vor Augen führe, dann kann ich jetzt schon sehen, sobald ich mein Gehalt nicht mehr habe, sondern Rente.

00:13:20: werde ich von Altersarmut betroffen sein.

00:13:24: Ein anderes Beispiel ist, ich selbst, mit meinen fünf und dreißig

00:13:28: Jahren im

00:13:29: Ausland, habe nur elf Jahre in Deutschland gearbeitet und gesetzliche Rentenversicherungsbeiträge gezahlt.

00:13:37: Für diese elf Jahre bekomme ich heute zweihundert achtundachzig Euro Rente.

00:13:44: Das heißt, Von da kann man gut verstehen, wie es vielen Frauen geht und gehen wird, die nur zum Beispiel bis zu den Kindern im Arbeitsleben waren und anschließend nicht mehr oder nicht mehr reinfinden konnten oder aus welchen Umständen auch immer.

00:14:02: Also da gibt es wirklich, für mich persönlich ist die Situation nicht dramatisch, weil ich eine Pension von der UNO erhalte.

00:14:10: Aber es gibt viele, viele, viele Frauen, die nur zehn oder zwölf Jahre eingezahlt haben.

00:14:17: Und mit dem, was dann rauskommt, kann man in Deutschland heute unmöglich leben.

00:14:22: Das ist es.

00:14:24: Wann muss man sich da spätestens Gedanken drüber machen?

00:14:26: Also auch ohne panisch zu werden, dass man sagt, oh, oh, oh, ich hab da gehört im Radio, Altersarmut und so.

00:14:31: Da darf man sich auch nicht verrückt machen lassen.

00:14:34: Also da muss man aus der Lebenserfahrung, darf ich vielleicht sagen, keinen Alters- oder Fixpunkt setzen, sondern man muss das bewusst sein, dafür haben, egal in welchem Alter, in welchem Beruf man ist, dass die Verantwortung für ein auskömmliches Leben im Alter die eigene Aufgabe ist und man sehr früh, so früh wie möglich überhaupt, dran denkend seine Mittel und was man hat und wie man sein Leben gestaltet, auch darauf abrichtet, die Safeness im Alter zu erreichen.

00:15:08: Das ist so.

00:15:09: Heute kannst du dich nicht mehr auf die staatliche Unterstützung verlassen.

00:15:13: Und wer die Zeit jetzt liest, der weiß, dass umso sicherer.

00:15:18: Jetzt sind wir ja auf Meinheitsmarkt eigentlich ein besinnlicher Ort für viele Menschen, viel zusammenkommen, aber jetzt genau diese Leute, die Altersarmut, ja, die das betrifft.

00:15:28: Die sind ja eben diese Einsamkeit leider schon gewohnt oder haben auch Charme.

00:15:31: Meinerseits macht es auch relativ teuer.

00:15:34: Warum ist jetzt gerade die Zeit vor Weihnachten so schwierig?

00:15:39: Ja, wegen der Einsamkeit

00:15:41: zum Beispiel Marcel auf jeden Fall, weil eben Einsamkeit, Isolation, auch Diskriminierung oft mit Altersarmut oder mit anderen sozial schwierigen Situationen einhergeht.

00:15:57: Und

00:15:58: wenn die ganze Bevölkerung

00:16:00: so ein bisschen hyper und gut drauf

00:16:03: ist, dann spürt man das natürlich noch mehr.

00:16:09: Zum Beispiel würde das auch Personen besonders wahrscheinlich ein Trastisch spüren, die an Depressionen leiden oder andere Probleme haben.

00:16:19: Wenn es den anderen besonders

00:16:21: gut geht, dann geht

00:16:22: es denen, denen es schlecht

00:16:23: geht, wird es noch schwerer.

00:16:27: Aber dass eben so ein bisschen die schönere Zeit, auch im Jahr, dass die Weihnachtszeit so ein bisschen genossen werden kann, gibt es ja eben so Veranstaltungen wie zum Beispiel das Konzert.

00:16:39: Und manchmal entstehen eben aus solchen Aktionen wie zum Beispiel die Altersarmut EV, nein, nein EV so rum.

00:16:46: Tolle Aktionen wie zum Beispiel eben das Konzert.

00:16:49: Jetzt gibt es ja dieses Benefizkonzert am Montag.

00:16:52: Wie kam es denn genau dazu, Stefan?

00:16:54: Ja, ich bin ja Ulmer, obwohl ich mein Lebensmittelpunkt in Passau hab.

00:17:00: Und wir haben immer wieder ausgeschaut, bei Rock Hilf, so heißt der Verein, den ich vorstehe.

00:17:07: Was können wir tun in meiner Heimatstadt?

00:17:10: Da ich als Musiker unterwegs bin nach Beendigung meiner aktiven Berufslaufbahn, war klar, da kümmern wir uns darum, einen Kontakt zu bekommen, der sich in dem Bereich, wo wir arbeiten als Verein sehr aktiv ist und den wir unterstützen dürfen.

00:17:27: und über meinen Kumpel Freddy sind wir zur Christiane gekommen und es hat eine wunderbare Zeit der Zusammenarbeit begonnen um dieses Konzert am Montag, das als Benefit Skala in diesem ehrwürdigen alten Ulmer Theater stattfindet, dass es halt stattfinden können.

00:17:47: I'm very happy about this.

00:17:49: Wirklich?

00:17:50: Das ist großartig.

00:17:51: Gibt es eine Geschichte?

00:17:52: Warum ist es genau im alten Theater stattfindet?

00:17:54: Und warum überhaupt genau Rock?

00:17:57: Erstens mal Rock hilft, ist der Name das Programm.

00:18:00: Wir veranstalten Rockkonzerte, das tun wir nachhaltig mehrfach und eben für marginalisierte Randgruppen oder Personen in Not.

00:18:07: Und insofern war es klar, das machen wir auch im alten Theater.

00:18:11: Was uns noch wichtig war, dass es so eine Balance gibt zwischen, dass wir dort auch auf der Veranstaltung ein wenig informieren, weswegen Christiane und ich auch die Sache dort vortragen werden, warum überhaupt das Ganze.

00:18:24: aber dass auch musikalisch ein großer Bogen gespannt wird.

00:18:28: Wir treten mit unseren Freunden und langen, langen, langjährigen Wegbegleiteren Exodus auf, die zu den Hardrock-Legenden in der Stadt gehören.

00:18:37: Und die Band Breitinger macht Filmreifen, sinneastischen Pop-Rock, der einfach alle Menschen, wenn's gut läuft und wenn's funktioniert, zum Schweben bringt und diesen ganzen schweren Charakter ein wenig auflöst und ... Ja, zum Mitträumen einlädt.

00:18:59: Also lokalkoloriert komplett, dann auch noch im Alten Theater, das ganze Jahr am zwanzigsten, zwölften, am Montag.

00:19:06: Eintritt ist komplett auf Spendenbasis, oder?

00:19:08: So ist es.

00:19:09: Also alle Spenden, die wir dort erzielen können, weil wir eben keinen Eintrittspreis verlangen, gehen eins zu eins direkt an die Altersarmut, weil wir Sponsoren haben, die die ganzen Kosten, die natürlich mit dem Aufbau und Durchführung als solches Konzert ist verbunden.

00:19:26: sind getragen werden.

00:19:28: Es ist großartig.

00:19:29: Also besser geht es nicht.

00:19:30: Also ein hundert Prozent erlös für Altersarmut.

00:19:33: So ist es.

00:19:34: So ist es.

00:19:34: Christina, wie stolz macht das ein?

00:19:36: Das ist kein Problem.

00:19:40: Ehrlich gesagt, das ist einfach der Wahnsinn.

00:19:43: Also wir haben ja schon viele Veranstaltungen organisiert.

00:19:47: Wir haben zweimal im Monat, meistens Samstag Nachmittags eine Veranstaltung.

00:19:52: Wir hatten auch schon ein paar größere Events, aber das Konzert mit Rock hilft und Stefan und seiner Band und Exodus,

00:20:03: das

00:20:03: top das auf jeden Fall.

00:20:05: Und wir hoffen sehr, sehr, sehr, dass wir die dreihundertfünfzig Plätze im alten Theater füllen können und dass die Leute eine gute Stimmung mitbringen und dass wir zusammen einen fantastischen Abend haben werden.

00:20:22: der dem gerecht wird, was wir jetzt in der Vorbereitung erlebt haben, was wirklich eine

00:20:27: ganz,

00:20:28: ganz wunderbare

00:20:29: Teamarbeit ist.

00:20:30: Also, für alle Hörer, Christian hat eine riesige Lächeln über den Lippen.

00:20:34: Die Vorfreude ist riesig.

00:20:36: Und jetzt tatscht sogar Dr.

00:20:37: Stefan, also eine wunderbare Atmosphäre heute.

00:20:39: Warum ist es denn so wichtig, dass wirklich jeder Euro ankommt?

00:20:44: Das ist uns ganz besonders wichtig, weil es gibt ja... Ja, es gibt... Schon Angebote, wo sehr viel an die Verwaltung zum Beispiel

00:20:54: geht, von Einnahmen oder von Spenden oder wo Leute, die bereit sind zu spenden, sich Sorgen machen, kommt es wirklich da an, wo es wirklich hilft?

00:21:05: und wie viel von dem ich gebe, kommt an.

00:21:10: Deshalb ist das wirklich fantastisch, was wir als Angebot haben.

00:21:14: Und es ist auch ganz wichtig zu sagen, dass unsere Vereins, Verwaltungskosten wirklich extrem gering sind, weil wir alle ehrenamtlich sogar ohne Ehrenamtspauschale oder ohne Übungsleiterpauschale, ohne Aufwandsentschädigung etc.

00:21:36: arbeiten.

00:21:37: Unsere Putzkraft,

00:21:38: die zwei Stunden in der Woche kommt, die ist auf einem Mini-Job-Basis.

00:21:42: Und alles andere wird wirklich ehrenamtlich gestemmt.

00:21:48: Unsere Räumlichkeiten sind in Untermiete und sind sehr preisgünstig von einer gemeinnützigen GmbH.

00:21:57: Und wirklich, ich kann sagen, dass von jedem Euro, wirklich bei den Betroffenen ankommen.

00:22:08: Ich habe noch einen kleinen Klick auf der Idee, keinen Eintrittspreis zu verlangen, sondern zu sagen, kommt.

00:22:17: Und wenn euch das gefällt, gibt, was ihr habt oder geben wollt, wir laden auch noch über Christiane eben genau diese marginalisierten Personen über die verschiedenen mit ihr verbundenen Vereine auch einzukommen.

00:22:31: Das heißt, die können einen Konzertabend vor free genießen und ich würde mich so freuen wenn die ersten zwei drei rein nur Leute sitzen die sich das normalerweise nicht leisten können und auf der vorweihnachtlichen Stimmungsebene einfach auch mal was was schönes mitnehmen.

00:22:48: Also es ist absolut für jeden was und jeder kann helfen.

00:22:51: Jeder kann helfen.

00:22:52: Super.

00:22:53: Tolle Aktion auf jeden Fall.

00:22:55: und ja, es ist ja nicht mehr lang bis Montag.

00:22:59: Wie laufen jetzt die letzten Vorbereitungen?

00:23:00: Was muss jetzt noch gemacht werden?

00:23:02: Ja,

00:23:03: außer Interviews geben auf meiner Zwarte.

00:23:05: Ja,

00:23:05: das ist eine kleine Auszeit zumindest für mich.

00:23:07: Ich bin heute hier, weil wir Natürlich Proben und vor allem heute in Metinoma haben, diese ganzen Organisationsfragen zu lösen, die wir zusammen mit den Mitgliedern von AlteSagum und Ulm-Nein-EV lösen müssen, also die ganze Logistik.

00:23:24: Wir müssen auch vom Marketing her noch Gas geben in den Socials.

00:23:28: Wir sind jetzt Gott sei Dank auf den Plakaten dieser Stadt.

00:23:33: Ja, es ist jeden Tag ist jetzt ein Stundenplan da mit vielen kleinen To-dos.

00:23:38: die erledigt werden müssen, damit der Abend schweben kann, dass alles getan, dass das nicht einer rumrennt und sagt, was soll ich jetzt noch vergessen oder irgendwie so.

00:23:49: Also das ist ja grausam im Grunde genommen.

00:23:50: Veranstaltete sein ist immer schwierig.

00:23:52: Jetzt schaut ja jeder von euch so ein bisschen mit anderen Perspektiven auf das Konzert.

00:23:57: Sag doch mal kurz nach neuneinander, angefangen mit dir Stefan, was wünschst du dir denn für den Abend, also unabhängig von der Spendensohne?

00:24:04: Wann warst du für dich ein erfolgreicher Abend?

00:24:06: Also für mich ist ein erfolgreicher Abend natürlich, wenn es voll ist.

00:24:10: Und für mich ist es ein erfolgreicher Abend, wenn ich in die Augen der Leute sehe und die sich freuen, dass sie da sind, dass sie miteinander reden, dass sie ein Lachen im Gesicht haben, dass sich vielleicht manche zu bewegen beginnen und man vielleicht, was besonders schön ist, nach der Show noch dieses Gespräch miteinander hat, wo man sich nochmal vergewissert, dass es geil ist, was wir gemacht haben.

00:24:35: Sehr

00:24:35: cool, Christiane.

00:24:36: Jetzt ist ja nach dem Konzert, ich komme mal gerne mal auf die gleiche Frage zurück, aber nach dem Konzert sind es dann noch, ja, sagen wir mal, eineinhalb Tage, nachdem wie lange man ausschlefft, am XXIII.

00:24:46: bis Weihnachten.

00:24:46: Es ist ja irgendwo auch ein vorweihnachtliches Konzertgeschenk, kann man es ja auch nennen, wenn man da mit jemandem zusammen hingeht.

00:24:54: Wann ist es für dich denn ein erfolgreicher Abend gewesen am Montag?

00:24:58: Wenn wir das alte Theater restlos füllen können,

00:25:02: wenn

00:25:03: alle Personen, die zu uns in den Vereinkommen gekommen sind, Jetzt oder in der Vergangenheit,

00:25:11: wenn sie alle da sein werden, wenn wir auch andere Personen, egal ob betroffen von Altersarmut oder nicht, oder vielleicht die jemanden kennen oder jemanden in der Familie haben oder sich auch

00:25:23: nur die Frage stellen.

00:25:25: Meine Eltern sind sie eventuell betroffen, habe ich mir schon mal Gedanken darüber

00:25:29: gemacht.

00:25:29: Also wenn wir mehr Personen neugierig auf das Thema machen können und das Thema mehr ins Bewusstsein rücken, nicht um die Leute zu bedrücken, sondern... um mal realistisch drüber nachzudenken.

00:25:45: Und wenn die, die da sind, strahlen.

00:25:47: Und wenn Stefan uns seinen Team

00:25:49: strahlt.

00:25:50: Wunderbar.

00:25:51: Und dann kann die Weihnachtszeit dann auch kommen.

00:25:54: Zwei Tage vor Weihnachten, Musik, Bewegung, Solidarität.

00:25:56: Vielleicht genau das, was man manchmal vielleicht ein bisschen mehr braucht als Geschenke, oder was meint ihr?

00:26:01: Ja,

00:26:02: auf jeden Fall.

00:26:05: Lass mich sagen, Wüstenzeit, die wir zumindest in Aspekten zur Kenntnis nehmen müssen, kommt so drauf an, da hatten wir uns heute auch schon mal drüber unterhalten, dass wir wieder ein wenig uns beim Herz begegnen und fassen und dass wir das Miteinander so verstehen, dass es eigentlich nur ein Füreinander sein kann.

00:26:23: Das halte ich für sehr wichtig, wirklich wichtig.

00:26:27: Und da eben dann das Bewusstsein hinzubekommen, dass man eben nicht weghören sollte bei Altersarmut, dass man sich halt vielleicht ein bisschen die Frage stellen sollte.

00:26:36: Ja, wie wir ja eben auch schon die ganze Zeit hatten, bin ich betroffen, sind meine Eltern betroffen.

00:26:40: Und ich glaube, Weihnachten oder der heilige Abend ist, glaube ich, ein ganz cooler Anlass dafür, wenn die ganze Familie zusammensetzt und zu fragen, wie geht es euch eigentlich wieder?

00:26:49: Genau.

00:26:50: Perfekt.

00:26:50: Und mit diesen Worten, glaube ich, hatten wir unser wunderbares Gespräch.

00:26:55: doch sanft das Ende.

00:26:56: Wünsche ich natürlich viel viel Erfolg am Montag bei eurem Benefizkonzert.

00:27:02: Wir machen unser Bestes, wir geben unseren Teil dazu bei, dass wir die ganzen Aufmerksamkeit geben.

00:27:09: und wie gesagt wünsche ich viel viel Erfolg und schöne Weihnachten natürlich.

00:27:13: Vielen vielen Dank, dass wir das vorstellen durften.

00:27:17: Ganz große Klasse.

00:27:18: Danke schön.

00:27:19: Danke

00:27:19: Marcel.

00:27:20: Danke Radio Dreierfin.

00:27:21: Donau Dreierfin.

00:27:22: Donau

00:27:22: Dreierfin.

00:27:24: Das muss jetzt noch sein.

00:27:26: Alles gut.

00:27:27: Fehler zum Schluss.

00:27:28: Fehler hin und her.

00:27:30: Wir verzeihen das.

00:27:31: Wunderbar.

00:27:31: Vielen Dank.

00:27:32: Christiane, Blessing, Winn und Stefan.

00:27:35: Breitiger.

00:27:36: Breitiger.

00:27:36: Wunderbar.

00:27:37: Vielen Dank.

00:27:37: Danke schön.

00:27:38: Schöne Weihnachten euch.

00:27:40: Das

00:27:40: Donau-Drei-FM Weihnachtsmarktradio direkt vom Ulmer Münsterplatz auf deine Ohren.

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