Das DONAU 3 FM Weihnachtsmarktradio mit Ahnenforscher Willi-Martin Jäger
Shownotes
Was haben Bruce Willis und Wilfried Gliem von den Wildecker Herzbuben gemeinsam? Sie sind tatsächlich miteinander verwandt. Auf solche Ahnenlinien stößt der Ahnenforscher Willi-Martin Jäger. Mit DONAU 3 FM Reporter Fabian Schober spricht er in dieser Podcast-Folge über 50 Meter lange Galerien und 500 Jahre alte Briefe. Und dann fällt noch der Name Barack Obama…
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00:00:04: Das Donau-Drei-FM Weihnachtsmarktradio direkt vom Ulmer Münsterplatz auf Deine Ohren.
00:00:11: Heute zu Gast bei uns in unserem gläsernden Studio.
00:00:15: Willi Martin Jäger, Ahnenforscher oder auch Genealoge, wie man es ausdrückt.
00:00:20: Willi, herzlich willkommen.
00:00:22: Dankeschön für die Einladung.
00:00:24: Immer gerne.
00:00:25: Ahnenforscher, ein wirklich spannender Beruf.
00:00:29: Damit haben wahrscheinlich noch nicht die meisten wirklich Berührungspunkte gehabt, aber ich bin mir sicher, dass sich auch wirklich jeder für seine Verwandtschaft interessiert und wenn man dann irgendwo mal hinten raus auf wirklich spannende Verwandte trifft, dann interessiert es, glaube ich, jeden.
00:00:46: Willi, wie kommt man denn dazu, Ahnenforscher zu werden?
00:00:50: Das liegt daran, dass mein Vater schon die Ahnenforschung ein bisschen betrieben hat und ich beruflich viel unterwegs war.
00:00:59: Dann habe ich gesagt, kommt Vater, ich nehme das ganze Zeug mit.
00:01:02: Ich gebe das alles mal in den PC ein.
00:01:04: Er hatte handschriftlich alles gehabt und ich habe es im PC eingegeben.
00:01:09: Bei eingeben habe ich festgestellt, da kann was nicht stimmen, da muss man nachschauen, was ist los, wie können wir das berichtigen?
00:01:17: und so wächst man ganz langsam rein.
00:01:20: Ursprünglich war ich geschichtlich schon sehr interessiert, also Heimatgeschichte.
00:01:24: Ich bin mit zwanzig Jahren der stellvertretende Vorsitzenden vom Heimatverein gewesen und bin so langsam reingewachsen und habe dann mir eine Gruppe gesucht, wo ich mehr Erfahrung sammeln konnte und da bin ich in Aalen gewesen.
00:01:40: Bei den Ostalbgenialogen, unsere Region her ist sehr mit allen Forschung beschäftigt, also von Aalen bis nach Ravensburg gibt es vier Vereine oder vier Gruppen, das ist also und da kann man also relativ viel erfahren.
00:01:54: und da gab es den Dr.
00:01:56: Metz damals in Aalen, der hat mich eigentlich so ein bisschen in die einen Forschung eingewiesen, so was.
00:02:02: Und es hat mir Spaß gemacht und weitergemacht.
00:02:04: und ja, dann wurde in Geistingen der Verein gegründet.
00:02:07: Da war ich dann auch dabei.
00:02:10: Und irgendwann hieß es, ja, wir brauchen einen Vorsitzenden.
00:02:13: Und im Jahr zwei Tausendzehn bin ich dann Vorsitzender vom Arbeitskreis in Geistingen geworden, der zusammen hier den Ulmer Stammtisch auch mit den Württembergern macht.
00:02:23: Also so kommt man rein und man arbeitet sich so langsam rein in die Materie.
00:02:33: Schaut bei den Kollegen, was die schon haben und da kriegt man einiges mit.
00:02:37: und baut sich so ein bisschen sein Netzwerk auf.
00:02:39: Das ist ja Ahnenforschung, was gesagt, nicht nur unbedingt die Verwandtschaft von anderen rauszubekommen.
00:02:45: Du arbeitest auch dann dazu noch als Erbenermittler?
00:02:49: Ich arbeite jetzt als Erbenermittler, so neben meiner Rente hin, auch ein bisschen was hinzu verdienen.
00:02:56: Und da ist man natürlich sehr intensiv damit ertrennt.
00:03:00: Da geht es dann mehr erbt.
00:03:03: Da gibt es also wirklich tolle Sachen, wo man rauskriegt.
00:03:05: Ich habe einen großen Pfad, den kann ich nennen.
00:03:08: Ich nenne da keine Namen.
00:03:10: Die Frau ist mit acht und neunzig gestorben, hatte keine Geschwister, hatte auch keine Kinder, hatte kein Testament geschrieben.
00:03:17: Dann geht es zurück an die Elternverwandtschaft, also an die Eltern und deren Geschwister und deren Nachkommen.
00:03:25: Und die Mutter hatte nur zufällig zwanzig Geschwister.
00:03:30: Und diese zwanzig Geschwister, von den zwanzig Geschwistern, haben siebzehn überlebt und neunzehn nach Amerika ausgewandert.
00:03:38: Oder will ich gar nicht wissen, wie das dann später aufgeteilt wurde?
00:03:41: Es wurde noch gar nicht aufgeteilt.
00:03:43: Die feinerliche Seite wurde aufgeteilt.
00:03:44: Die müderliche Seite wird wahrscheinlich nie aufgeteilt worden.
00:03:48: Allein von der ältesten Tante, die ist achtzehnhundertsechsundfünfzig geboren, leben in Amerika hundert acht erbberechtigte Nachkommen.
00:03:59: von einer Person.
00:04:01: Also insgesamt sind es über dreihundert Augen.
00:04:04: Verrückt.
00:04:04: Das ist wahnsinnig.
00:04:06: Und da sieht man schon mal, was auch diese Thematik alles noch dahinter verbirgt und wie groß wirklich dann dein Schaffensbereich da auch ist.
00:04:14: Ja, ich will jetzt ein bisschen auch auf dein Verein eingehen.
00:04:17: Du hast es schon vorhin genannt, bis inzwischen Vorsitzender dort.
00:04:21: Wie funktioniert denn so ein Verein, der mit Ardenforschung betreibt?
00:04:25: Also es gibt zwei Vereinsarten in der Anforschung.
00:04:31: Die einen, die haben zwar viele Mitglieder, aber die kommen ganz Seiten zusammen.
00:04:37: Da ist man Mitglied, da zahlt man den Beitrag, dann kriegt man einmal im Jahr ein Buch, trifft sich vielleicht ab und zu mal bei Hauptversammlungen, aber sonst hört man von den Mitgliedern untereinander.
00:04:48: Eine ist mit dem zusammen ein bisschen, aber so eine richtige Vereinsgemeinschaft gibt es da nicht.
00:04:57: Wir sind ganz anders aufgestellt.
00:05:00: Wir sind gegründet worden, um hier in der Region die ganzen Kirchenbücher aufzuarbeiten.
00:05:07: Wir haben also in den letzten dreißig Jahren vierzig Gemeinden aus der Region die Ortsfamilienbücher gemacht.
00:05:15: Das heißt, die ganzen Kirchenbücher aufgearbeitet von fünfzehnhundert und vierzig Jahren, wo die ersten geschrieben wurde, bis beginn des zwanzigsten Jahrhunderts.
00:05:25: Das heißt, da sind alle Familien drin.
00:05:28: Und das war uns, und da wurde natürlich gearbeitet.
00:05:31: Wo ich im Jahr zwei Tausendzehn den Verein übernommen habe, hatten wir vierundzwanzig Mitglieder.
00:05:38: Also im Jahr zwei Tausendzehn, das sind fünfzehn Jahre, Sie können sich vorstellen.
00:05:42: Das Alter von so Mitgliedern, der Jüngste ist.
00:05:46: dann, wenn man die ganz Jungen, die auch haben, wegtun, ist der Jüngste sechzig, also kurz vor der Rente.
00:05:53: Und der Jüngspund ist bei über neunzig.
00:05:56: Also der Jüngspund ist der sechzigjährige.
00:06:02: Wir haben ab Zwischenzeitig von den Vierundzwanzig zwölf verstorben.
00:06:08: Insgesamt haben wir noch aus den Vierundzwanzig drei Stücke im Verein und haben aber heute sechsundachtzig Mitglieder.
00:06:15: In den fünfzehn Jahren habe ich im Grund genommen fast den ganzen Freien.
00:06:21: neu aufgebaut.
00:06:22: Ja, alles und alles mal gesehen und alle alten Gesichter praktisch gegen neue... Jeder
00:06:26: der zu mir zur Tür reinkam und etwas wollte, habe ich gesagt, warte, erst mal Mitglied, sonst kostet das nämlich viel Geld.
00:06:33: Ja, das ist direkt dabei.
00:06:34: Jetzt hast du auch, ich habe einen ganz, ganz interessanten Punkt bei dir rausgehört, nämlich das Jahr fifteenhundertvierzig mit den Kirchenbüchern.
00:06:42: Ist das der... Maximalpunkt sozusagen, wo ihr rankommt?
00:06:47: Fünfzehnhundertvierzig oder geht es noch weiter in die Vergangenheit?
00:06:51: In Kirchenbüchern, die beginnen mitten des sechzehnten Jahrhunderts.
00:06:55: Also da wurden die ersten Kirchenbücher geschrieben.
00:06:58: Davor gibt es solche Aufzeichnungen nicht.
00:07:03: Da gibt es dann noch im Adelskreise, da hat man noch was aufgezeichnet, aber als die normalen Bürgerbauern gibt es da nichts.
00:07:12: Da gibt es aber dann die Möglichkeit über die Besitzakten.
00:07:19: Lagerbücher, Saalbücher nennen wir sowas, über die Besitzsagen dann, eventuell noch eine oder zwei Generationen zu finden.
00:07:26: In vielen Saalbüchern, der Lagerbücher steht dann drin, hat es von seinem Vater übernommen, da steht der Vater noch drin und bei dem steht vielleicht auch der Großvater drin, sodass man das ganz leichte Linien noch hinbringt.
00:07:42: Es gibt viele Anforscher, die wollen immer zum Kaltesgrosen vorkommen.
00:07:49: Ist das so wie der heilige Graal unter den Jahren?
00:07:52: Utopia sage ich immer.
00:07:57: Zum Verein nochmal zurück.
00:07:59: Ihr seid jetzt größtenteils hier in der Region tätig.
00:08:03: Welches Gebiet umschließt es denn genau?
00:08:06: Also wir bearbeiten, das gehe ich mal ein bisschen zurück in die vergangenen Zeit, die ehemaligen Oberämter.
00:08:15: Das, was heute kreis ist, ja.
00:08:17: war früher mal ein Oberamt.
00:08:19: Im neunzehnten Jahrhunderten das Oberamt, da fangen wir an bei Schwäbisch-Gmünd.
00:08:24: Ein Teil von Göppingen, nicht die ganzen, dann haben wir das Oberamt Geislingen an der Steige, das Oberamt Heidenheim, das Oberamt Ulm und das Oberamt Blau-Beuern.
00:08:38: Das sind unsere Räcke, also von Blau-Beuern bis Schwäbisch-Gmünd.
00:08:46: auf der Alp hinten bis ins Herzfeld nach Dishingen.
00:08:48: Das ist die Sache, die wir bearbeiten.
00:08:54: Und da haben wir genügend zu tun.
00:08:57: Da will ich gar nicht wissen, wie das dann vor allem vielleicht auch in Großstädten aussieht zum Beispiel.
00:09:02: Da hat Ulm Glück, muss ich sagen.
00:09:05: Es gibt tatsächlich eine Person, die ist momentan dabei, die ganzen Kirchenbücher von Ulm im PC zu erfassen.
00:09:17: Er ist jetzt schon am Beginn des neunzehnten Jahrhunderts und hat also schon von den ersten Türchenbüchern angefangen, ich weiß jetzt nicht genau die Jahreszeit, wo es in Ulm beginnt, bis zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts die ganzen Personen erfasst.
00:09:34: Wo wird es schwieriger?
00:09:36: Vorne weg, ich sag mal ab ein neunzehnt hundert und dann dröselt sich es vielleicht mehr auf und man hat noch mehr Leute oder hinten raus, siebzehnt als sechzehnt das Jahrhundert, wo man dann vielleicht weniger Material zur Verfügung hat.
00:09:49: Also schwierig ist es am Anfang der Kirchenbücher, also vom sechzehn, siebzehn, achtzehn Jahrhundert, weil da wurden die Kirchenbücher als Einzelregister geführt.
00:10:01: Die werden heute auch noch als Einzelregister geführt, aber da gibt es noch was anderes dazu.
00:10:05: Da haben wir einen Im Kirche natürlich Taufbuch, weil auch manchmal die Geburt eingetragen ist.
00:10:11: Dann haben wir das Eiratsbuch und das Sterbebuch.
00:10:15: Ja und aus den drei muss man dann die Familie zusammenstellen.
00:10:20: Das heißt, ich muss erst mal die Taufen aufarbeiten, eine Ehe aufarbeiten.
00:10:25: Das ist also eine Riesenarbeit, eine Familie zusammenzustellen.
00:10:29: Und dann gab es achtzehnhundert acht, war der Wurdenbergische Herzog.
00:10:34: hat ein Erlass rausgelassen, dass die Pfarrer die Familien zusammenschreiben müssen.
00:10:40: Man hat Familienregister gemacht, da steht dann Vater, Mutter und die Kinder und bei den Eltern stehen auch noch deren Eltern dabei.
00:10:48: Sodass man hat man also drei Generationen auf einem Blatt und man kriegt das auch raus.
00:10:53: Und bei den Kindern wurde dann die Ehe auch noch eingetragen, dass man weiß, ah, der hat da kein Rad.
00:11:01: Die macht es dann leicht, von der Achtzehnhundert-Acht an.
00:11:05: Und jetzt kommt es aber nur in Württemberg.
00:11:11: In Bayern gibt es auch teilweise was, weil die haben sich an der Grenze entlang auch was gemacht.
00:11:16: Aber nur in Württemberg gibt es die echten Familienregister.
00:11:20: Und die wurden in Württemberg geschrieben bis nach dem Krieg.
00:11:25: Das heißt jetzt jemand, der seinen Stamm evtl.
00:11:28: in Ulm hat, tut sich deutlich leichter als jemand, der in Neu-Ulm sein Stamm hat.
00:11:33: oder gehört das noch zur Grenze?
00:11:35: Da lief es ja noch ein bisschen, da gibt es auch Familienbehörde.
00:11:40: Aber da hat man dann wirklich ... Und diese Familienregister, die wurden dann, zuerst, in deiner Zeit, Ehe-Register, wo auch die Kinder eingetragen wurden.
00:11:56: Und in deutschland war das Familienbuch in Deutschland weit eingeführt.
00:12:02: Also ab deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland, in deutschland Tauffer, Geburtenregister, Heiratsregister und Stauberegister.
00:12:28: Also die Zukunftigen müssen genau das wieder tun, was wir jetzt von früher gemacht
00:12:33: haben.
00:12:33: Also ihr habt praktisch noch so dreißig, vierzeig Jahre gute Zeit und dann wird es wieder ein bisschen kritischer.
00:12:40: Ja,
00:12:40: dann wird es kritischer.
00:12:41: Also genau nach zweihundert Jahren wurde das, was damals eingeführt wurde, wieder abgeschafft komplett.
00:12:49: Ja.
00:12:51: Wie fühlt sich das an, als Anforscher selbst?
00:12:53: Also
00:12:54: solche
00:12:55: politischen Entscheidungen?
00:12:56: Mir macht es nichts mehr aus.
00:12:58: Die einen müssen schauen, wie sie weiterkommen.
00:13:01: Wir mussten auch schauen, wie wir die Alten zusammengebracht haben.
00:13:04: Aber es wird schwieriger, sagen wir so.
00:13:07: Wir haben, früher waren die Leute eher sesshafter.
00:13:12: Da gab es, ich sage immer, Schullehrer, Fahrer.
00:13:18: Landfahrer.
00:13:19: Das waren die drei, die schwierig sind, zum Rausbringen.
00:13:25: Alle anderen waren ja irgendwo selbsthaft.
00:13:27: Die blieben ja im Ort oder vielleicht im Nachbarort.
00:13:30: Da kriegt man das zusammen.
00:13:32: Aber heute wird in Ulm geboren das erste Kind.
00:13:38: Da hat einem nicht gefahren, da geht man nach Neulm rüber in die Klinik.
00:13:42: Da wurde das zweite Kind geboren.
00:13:44: Wohnen tut man nicht in Ulm.
00:13:49: nicht in Neuem, sondern vielleicht in Langenau.
00:13:52: Und man sieht vielleicht auch viermal um im Leben.
00:13:54: Ja,
00:13:54: und man sieht viermal um und die Familie wird gar nie nie zusammengeschrieben, sondern man ist immer nur am Suchen, wo sind sie jetzt gewesen, also ohne die Einwohner Malderik ist, da kommt man in Zukunft auch gar nicht mehr aus.
00:14:07: Es ist schon die nächste Akte, wo man jetzt braucht, Einwohner Malderik ist.
00:14:11: Also da gibt es wirklich schwierig.
00:14:14: Ich mache gerade die Digitalisade von einem Einwohnermalde-Register, ein Dienstbotenregister aus der Stadt Geislingen, da mache ich die Digitalisierung gerade, weil in Geislingen braucht man viele Dienstboote, Dienstmärkte und Nächte und so, und da kamen die von überall her und wurden da extra Register geschrieben.
00:14:35: Also es ist hochinteressant, wo die Leute herkommen und wo sie dann wieder hin sind.
00:14:39: Das ist also, wo da ist er?
00:14:42: Ja, da kann ich ja auch einspringen mit mir selber, weil ich bin ja auch nur hierhergezogen.
00:14:46: Jetzt ist es inzwischen sieben Jahre her, kommen ja auch ursprünglich nicht aus Schwaben.
00:14:52: Das dürfte natürlich dann so für euch auch schwieriger sein.
00:14:57: Wir können es ja ansprechen.
00:14:59: Wir haben uns vor drei Wochen mal ein bisschen zusammengeschrieben, ob das irgendwie funktioniert, da hier kurzfristig so ein bisschen ...
00:15:07: Eine kleine
00:15:08: Ahnenforschung.
00:15:09: anzustellen und das war natürlich absolut nicht möglich in der kurzfristigen Zeit und vor allem nicht bei mir, weil ich komme ursprünglich aus der Richtung Fürstenfeldbruck, Dachau, bei München.
00:15:20: Jetzt frag ich mich, ihr habt ja mit Sicherheit trotzdem auch in Deutschland weit, gibt es ja Genealogen, gibt es ja Ahnenforscher, wie weit geht denn euer Netzwerk?
00:15:29: und kommt ihr auch natürlich mit mehr Aufwand an Leute hin, die eben von weiter weg hierher kommen?
00:15:35: Ja.
00:15:36: Also es gibt in Deutschland einen Dachverband, den DAGV, Deutsche Arbeitsgemeinschaft, genialer logischer Verbände.
00:15:43: Da sind wir unter einem Dachmal.
00:15:46: Und man hat natürlich die Kontakte zu den anderen Vereinen.
00:15:50: In Bayern gibt es zwei große Vereine.
00:15:53: Es gibt in bayerischen Landesverband für Familienkunde.
00:15:57: Da ist der nächste Stammtisch sozusagen in Günzburg drüben.
00:16:04: Da treffen sich die aus der Region dann Tapfein bei Donauwürtt.
00:16:09: Da treffen sich hier immer wieder die Schwaben.
00:16:12: In Augsburg haben sie eine große Bibliothek.
00:16:14: Also da kriegt man das.
00:16:16: Dann gibt es den Fränkischen, der sitzt in Unberg.
00:16:21: Dann gibt es den Baden-Württemberg, gibt es den Verein von Familienkunden, der sitzt in Stuttgart, hat aber Arbeitsgruppen in Allen, in Beberach.
00:16:36: Also ganz Baden-Württemberg, dann gibt es in Oberschwaben, in Ravensburg, die oberschwäbischen Forscher, das ist auch ein eigener Verein wie wir.
00:16:47: Und so gibt es in ganz Deutschland Gruppen, die einen Forscher machen, die Kontakte haben wir natürlich.
00:16:54: Wenn wir da einen suchen, dann fragen wir natürlich da auch an.
00:17:00: Dann gibt es für die ganzen Landsmannschaften, die Sudeten, Deutschen, die Prommern, alles was so ehemaliges deutsches Gebiet war, gibt es auch Vereine, sodass man bei denen auch anfragen kann.
00:17:12: Ich habe immer die Erfahrung gemacht, ich brauche da ewig lang bis ich da war.
00:17:17: bis ich da was bekomme.
00:17:19: Weil die ja so strukturiert sind, dass sie nicht alles zentral haben, sondern die einzelnen Forschung.
00:17:23: Ja, muss man vielleicht den fragen oder den fragen, der macht das.
00:17:27: Aber man kriegt was raus.
00:17:29: Wichtig ist, muss ich sagen, wenn man so was, wenn man eine eigene Allentforschung machen will, dass man erstmal selber sich seine Vorfahren, die man noch in der Familie erforschen kann, dass man die erfrägt.
00:17:43: Ja, das ist wichtig, dass man die einmal hat.
00:17:46: Die Familie fragt, da gibt's dann sicherlich einen, du, da weiß ich den Onge Fritz, der hat wann was gemacht.
00:17:51: Und so kommt man dann da rein.
00:17:54: Aber die Vereine untereinander sprechen sich schon ab und schauen, dass sie auch was zusammenkriegen.
00:18:00: Aber dann bleiben wir doch bei dem Punkt, dass, wenn ich Ahnenforschung machen will und meine Verwandten rausbekommen will, wie muss ich denn das angehen, wenn ich jetzt bei dir vorstellig werde?
00:18:10: Was muss ich denn da mitbringen?
00:18:12: Was kann ich erwarten?
00:18:13: Also mitbringen musst du alles.
00:18:16: was heute noch unter dem Datenschutz steht.
00:18:19: Das heißt, geburten bis vor hundertzehn Jahren, gestorbene, die kürzer als dreißig Jahre verstorben sind und Ehen mit achtzig Jahren.
00:18:36: Also achtzig Jahre, die musste mitbringen.
00:18:38: Das heißt, wir brauchen die Daten, Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:43: Bei dir jetzt, wie
00:18:43: alt bist du?
00:18:43: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:44: Bei dir jetzt, wie alt
00:18:44: bist du?
00:18:44: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:45: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:46: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:48: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:49: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:50: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:51: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:52: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:53: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:54: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:55: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:57: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:57: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:18:59: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:19:00: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:19:01: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:19:02: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:19:03: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:19:04: Bei dir jetzt, wie alt bist du?
00:19:06: Bei dir jetzt, wie alt bist
00:19:07: du?
00:19:07: Bei dir jetzt, wie
00:19:07: alt bist du die jetzt noch im Standardsamt liegen, wo man Standardsamtsregister braucht.
00:19:13: Die kriegst du auch von deinen direkten Vorfahren, das geht dann los bei den Eltern, das sind zwei Personen, dann kommen die vier Großeltern, die acht Urgroßeltern, die sechzehn UU Großeltern und dann kommen Zweiunddreißig UU Großeltern und das geht so hoch, Zweiunddreißig, Sechzig, der Baum wird immer breiter.
00:19:35: und wenn du dann bei uns anfängst Also wir können von den Orten hier in der Gegend, auf jeden Fall ab Achtzehnhundertfünfundsiebzig zurück, haben wir die Sachen, ja, wir haben auch viele, die danach laufen, ja, aber ab Achtzehnhundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.
00:20:06: Jetzt hast du schon gesagt, es stapelt sich wahnsinnig auf.
00:20:13: Wie kann man sich das bildlich vorstellen, wie du arbeitest?
00:20:18: Ich stelle mir jetzt so eine Ahnenwand vor und da passen ja wahrscheinlich mal von links nach rechts, dann magst du mal wirklich sechzehn Verwandte noch irgendwo drauf.
00:20:27: Aber du gehst ja bis ins Mittelalter zurück.
00:20:30: Wie kann man sich denn das bildlich vorstellen, wie du die alle miteinander verpackst?
00:20:34: Also dazu gibt es heute EDV-Programme.
00:20:37: Also früher hat man es auf dem Blatt Papier gemacht und dann hat man gesagt so, jetzt habe ich drei Generationen drauf.
00:20:41: Jetzt kommen die nächsten drei Generationen, da heißt das nächstes Blatt sowieso.
00:20:47: da waren halt immer so zwei Generationen oder drei Generationen drauf.
00:20:52: Also heute machen wir das mit einem Forscherprogramm und da lässt sich das alles relativ gut darstellen und kann man ganze Bäume ausdrucken.
00:21:04: Also wenn ich meine Ahnen komplett ausdrucken würde, wäre nur ein Meter und zwanzig hoch das Ding.
00:21:13: Also von der Höhe braucht man nicht viel Platz, aber von der Länge sind es.
00:21:19: Also das hat hier nicht mal im Weihnachtsmarktstudio Platz.
00:21:22: Nein, ja nicht.
00:21:24: Ich habe von meinem ersten Jäger alle Nachkommen erforscht.
00:21:33: Was schätzte, wie lang das so eine Tafel wäre, dass alle Nachkommen drauf sind.
00:21:41: Ja, zweihundert Lock, erwendet viel mehr, weil das ja praktisch, du gehst ja von dir zurück, aber wenn du von dem, wo du hinkommst, dann wieder alle zwei geöffnest, das geht ja fast unendliche.
00:21:52: Halb Kilometer.
00:21:55: Also, da rollen wir mal so eine Ahnengalerie hier einmal ums Ulmer Münster drum herum.
00:22:01: Wahnsinn.
00:22:03: Anforschung, welche Fragen, also ich kriege jetzt nicht nur meine Verwandten.
00:22:08: am Ende dabei raus, sondern du kannst ja auch andere Fragen über mit Ahnenforschung beantworten.
00:22:13: So, jetzt wird es interessant.
00:22:15: Wenn ich mal meine Ahnen habe so und auch die Nachkommen so, wenn ich die Familie so habe, dann frage ich ja, wie haben die sich, haben die gelebt?
00:22:24: Gibt es da vielleicht noch Bilder davon?
00:22:27: Wo haben sie gelebt?
00:22:29: Und dann wird es interessant.
00:22:30: Da gibt man ganz andere Akten.
00:22:33: Und dann geht es in die Archive.
00:22:36: Und da... wird es dann lustig.
00:22:38: Ich habe ein Buch geschrieben von Gusenstadt.
00:22:41: Gusenstadt und jetzt eine Einwohner von elfhundertneinzehn bis fünfzehnhundertfünfervierzig.
00:22:50: Ich musste sage und schreibe fünfzehn Archive besuchen.
00:22:56: Was kam dabei raus?
00:22:57: In dem also wie wie die Leute da gelebt haben?
00:23:00: Ja, da gibt es dann das Eigentum, dass sie hatten, ja, ein bisschen Hof hatten.
00:23:07: was sie abgaben leisten müssen.
00:23:09: Da kam dann einiges raus.
00:23:12: Da habe ich dann für den Ort eigentlich auch noch einen ganzen Ortsplan gemacht.
00:23:17: Wie viele Häuser waren?
00:23:22: Da ist die erste Beschreibung klar, wie der Ort ausgesehen hat.
00:23:25: Dann gibt es die nächste, das Buch gibt es, der Ort war schon größer.
00:23:32: Neben den Familien auch ein komplettes Häuserverzeichnis.
00:23:37: und weiß genau, wer in welchem Haus gewohnt hat.
00:23:41: Da wird es dann interessant, dann kommt Fleisch dran, dann gibt es in den Archiven, gibt es Viehzählungslisten.
00:23:48: Lustigerweise ist das mal interessant.
00:23:52: Wenn man heute so ein Großbauer hat, der hat hundert Stück Vieh im Stall stehen.
00:23:56: Was glaubst du, was damals, sechzehnhundert, so vor einem dreißigjährigen Krieg, wie viel Vieh, dass da ein Großbauer im Stall stehen hatte?
00:24:06: zehn, vielleicht drei, vier?
00:24:10: Vier Kühe, zwei Pferde, vielleicht mal, wenn er noch Anspanndienste leisten muss, den vier Pferde, ein paar Schweine und dann bei uns auf der Alpen natürlich eine herde scharfe, aber das war alles und er durfte gar nicht mehr haben.
00:24:27: Es war vorgeschrieben, wie viel das er haben durfte.
00:24:31: Da kriegt man dann so ein Gefühl, was damals ... und was er dann von der Ackerfläche bearbeiten musste.
00:24:38: Und da gibt es bei uns im Ort das Phänomen, dass oft die Kleinbauer mehr es gibt.
00:24:47: Und das ist eigentlich so eine Sache, wo ich noch vielleicht auch sagen muss.
00:24:51: Man redet bei uns von Söldnern.
00:24:54: Und wenn aus Norddeutschland einer bei uns was forscht, dann findet er den Söldner.
00:24:58: Er sagt, ich habe so viele Soldaten bei euch gefunden.
00:25:00: Er sagt, nee, es ist kein Söldner, in dem Sinn als militärischer Söldner, sondern er ist Söldner und eine Sölde ist ein Kleinbauer.
00:25:08: Der gehört noch zu den großen Bauern, hat sich da aber ein bisschen Eigentum geschaffen und da gab es bei uns einen ehemaligen abgegangenen Ort.
00:25:22: Und diese Fläche, die wollten die Großbauer gar nicht.
00:25:27: Die haben es gesagt, da müssen wir zu viel zu weit rausfahren.
00:25:32: Da sind wir mehr unterwegs, wie wir draußen arbeiten.
00:25:35: Und das haben die Söldner übernommen und da hatten die auf einmal mehr Landfläche wie der Bauer.
00:25:41: Das ist also sagenhaft, wenn man da so mal reingeht in die Akte und dann stellt man fest, ja, dein Großvater war auch Söldner, der Uropa war Söldner und dann hat er.
00:25:52: Aber durch die Elbteilung bei uns in der Gegend sind das alles wieder noch kleiner geworden.
00:25:58: Also war das alles wieder verspreut.
00:26:00: Heute wird es umgedreht.
00:26:02: Heute sind wieder vier, fünf große Bauern, die die ganze Landverhebe wirtschaften.
00:26:06: Die Kleinen sollten da gibt es nicht mehr.
00:26:08: Aber faszinierend, was dann für Geschichten tatsächlich daraus entstehen, da möchte ich dich kurz fragen, hast du dich... Schau mal, wenn du jetzt guckst, du weißt, wie fifteenhundert ungefähr irgendwie so das Dorf ein bisschen aussah, bist du schon mal irgendwie darauf gestoßen, dass du jetzt irgendwie jemanden kennst aus deiner Umgebung, wo du dann weißt, eure Verwandten haben schon fifteenhundert irgendwie in dem Dorf nebeneinander gewohnt.
00:26:30: Ja klar, klar, immer.
00:26:33: Unser ganze Verein ist miteinander verwandt.
00:26:36: Das ist das erste, wenn wir einen Vereinsmitglied kriegen, dann schauen wir, wie wir miteinander verwandt sind.
00:26:41: So
00:26:41: eine Aufnahme-Retour eigentlich.
00:26:43: Wir schauen, wie wir miteinander verwandt sind.
00:26:46: Es gibt kaum einen Mitglied, das nicht mit irgendeinem anderen verwandt ist.
00:26:51: Es ist aus der Region heraus.
00:26:54: Klar, wenn einer aus Norddeutschland zuzieht und bei uns in den Vereinen kommt, den schaffen wir nicht zusammen zu kriegen.
00:27:00: Aber die hier aus der Region sind und... Kriegt man alle irgendwie zusammen.
00:27:06: Wenn einer mit einem Haagmeier aus Eichen, Haagmeier in Eichen bei Nellingen oben, wenn der den als Vorfahren hat, dann ist er mit allen verwandt.
00:27:17: Das ist so eurer Ausgangspunkt.
00:27:19: Hat mal eigentlich so einen Typ, der so ein zentraler Punkt.
00:27:25: Also stellen wir uns jetzt mal vor, ich würde irgendwie jetzt auf euch zugehen, aber auch gesagt, ich trete dem Verein gerne bei.
00:27:32: Wie würdest du denn dann vorgehen?
00:27:35: Wie lange dauert so was, bis du jetzt meine Ahnen herausgefunden hättest?
00:27:39: Wir gehen jetzt mal davon aus, ich würde hier aus der Region auch kommen.
00:27:44: Und wie gehst du vor mit den Dokumenten, die du dann hast?
00:27:47: Ich würde
00:27:47: erst mal sagen, arbeite was.
00:27:50: Bring mal die Unterlagen, die wir brauchen und dann schauen wir mal, was wir haben.
00:27:56: Und dann kannst du ganz schnell gehen.
00:27:58: Dann kann es innerhalb von fünf Minuten sein, dass du bis zum sechzehnten Jahrhundert vorfahren hast.
00:28:05: Wir haben eine Datenbank, die hat zwischenzeitlich so knapp eine Million an Personen hier aus der Region erfasst.
00:28:11: Also da ist die Vergnüpfung, geht dann relativ schnell.
00:28:16: Also da kann es relativ schnell gehen.
00:28:18: Aber wenn man bignet ist... gibt es natürlich eine Spende dann für den Verein und dann kriegst du ja auch gleich eine Arbeit bei mir.
00:28:30: Jetzt doch, Spende hast du schon angesprochen, generell Kosten, also du hast vorhin gesagt, man muss dann auf die Ämter auch zugehen, umsonst wird man das nicht kriegen.
00:28:42: Ja,
00:28:42: das ist das.
00:28:43: Auf den Ämtern, wenn man heute eine Urkunde bestellt, also muss ich eigentlich auch sagen, man soll keine Urkunden bestellen, sondern man muss die Register bestellen.
00:28:53: Weil eine Urkunde wird nur bestätigt, dass der da geboren ist.
00:28:56: Im Register steht dann auch noch drin, wenn das vielleicht ein vorähliches Kind war, ob er nur anerkannt wurde oder den Namen nur tragen durfte.
00:29:06: oder wirklich als legitimes Kind geführt wird, wobei man da auch aufpassen muss, selbst wenn man als legitimes Kind geführt wird, ob es wirklich der Vater ist, da gibt es auch so Sachen.
00:29:18: Also da ist schon, aber so eine Urkunde, wenn man heute die Urkunde bestellt, ich habe heute Morgen schon eine Rechnung bekommen, ein Staubregister, zwanzig Euro.
00:29:29: Eingeburtsregister, zwanzig Euro.
00:29:31: Also so um die zwanzig Euro, man kann es auch mal Bildickel kriegen, ja, das ist, aber man kann es auch teurer kriegen.
00:29:38: Ich habe auch schon dreißig Euro bezahlt, ja, wo man für eine einregist, sondern es hat einen Datum bestätigt, ja.
00:29:46: Und da kommt es dann bei sechzehn Personen, bis man so mal in die Uhr-Uhr-Großeltern reinkommt, kommt es dann schon zusammen.
00:29:54: Da kann man ja zusammenrechnen bei den Eltern.
00:29:57: Gut, die hat man vielleicht noch, die Großeltern findet man vielleicht auch noch bei den Eltern, die Urkunden liegen oder Registert.
00:30:03: Aber dann geht's los und es sind gleich mal, also ein Tausender, beim Anfang ist es gut drin, ja.
00:30:12: Okay, also wer sich wirklich mit seinen Ahnen beschäftigen möchte, der sollte da auch ein bisschen da vorher drüber nachdrücken.
00:30:18: Und man sollte nicht glauben, es gibt ja auch Berufsgenialogen, ja.
00:30:21: Ein Berufsgenialgearbeiter zum Stundensatz, ja.
00:30:25: Ich weiß nicht, was sie gerade verlangen, aber die arbeiten auch nicht für weniger wie ein anderer.
00:30:33: Selbst wenn er jetzt sagt, ich arbeite von einem Stundensatz von fünfzig Euro, jetzt sucht er eine Stunde in Marviv nach jemandem und findet nix, nie fünfzig Euro, muss ich trotzdem sagen.
00:30:45: Bei dem selber das Hobby ausüben ist natürlich wesentlich wesentlich komfortabel.
00:30:51: Ja, gut, dann finden wir wieder einem.
00:30:53: Hast du da was?
00:30:54: Ja, da habe ich was und dann geht es weiter.
00:30:57: Wenn wir das alles berechnen würden, was wir an Daten rausgeben, dann wären wir schon längst reich.
00:31:04: Ja, das sind wir nicht.
00:31:06: Jetzt hast du schon gesagt, ihr benutzt hauptsächlich dann eben für den Anfang Dokumente eben vom Abendsterbeurkunden, Geburtsurkunden, solche Sachen.
00:31:15: Wenn ihr weiter dann zurückgeht, an welche Dokumente geht es da?
00:31:19: Kirchenbücher war schon
00:31:20: ein wichtiger Punkt.
00:31:21: Ja, Kirchenbücher, das sind die wichtigsten.
00:31:24: Und wenn man dann mehr ins Detail geht, dann kommen die ganzen Gemeinde ab.
00:31:29: Einwohnern, Akten, Bürgerbücher, alles, was da so gibt, da gibt es also eine ganze Litanei an Akten, die man dann durcharbeiten kann, um einfach mehr zu den Vorfahren zu erfahren.
00:31:41: Aber viele begnügen sich, wenn sie mal an den Taft haben, wenn man zurückkommt.
00:31:46: in siebzehnte Jahrhundert, dann sind sie schon glücklich, da hab ich was.
00:31:52: Dann verlieren sie auch mit der Zeit die Lust, da was zum Arten, weil es dann doch mühsam wird.
00:31:58: Oder sie werden süchtiger und wollen noch mehr.
00:32:00: Weil Anforschung ist eine Sucht.
00:32:04: Einmal angefangen, kann man nicht mehr raufhören.
00:32:05: Ja, ist ganz einfach.
00:32:06: Du findest eine Person und die erste Frage, wo du hast, wer war Vater und Mutter?
00:32:13: Also suchst du schon wieder zwei Personen?
00:32:16: Und so geht es immer weiter.
00:32:17: Ja, die will ich jetzt auch noch rausholen.
00:32:21: Bis es so an einem toten Punkt, wo der von irgendwo hergezogen ist, dann fängt es an.
00:32:27: Jetzt wo suche ich, wo muss ich jetzt?
00:32:29: Und da geht es dann so richtig rein.
00:32:33: Aber es macht was.
00:32:34: Also ich kenne genügend.
00:32:35: Die haben angefangen, haben es dann in jungen Jahren angefangen, haben es dann liegen lassen.
00:32:39: Und jetzt, wo sie Rente zugehen, jetzt fallen sie wieder an.
00:32:43: Praktisch eigentlich ist es ein Puzzlespiel für... Richtig, richtig fortgeschrittene Leute, sag ich mal.
00:32:49: Ja,
00:32:50: einfach für Leute, die Lust an der Geschichte haben, weil man erfährt sehr viel über die Geschichte, man kriegt sehr viel mit, ja, das ist, man muss da einfach mehr, ich habe gestern durch Zufall eine Sendung gesehen, da ging es darum, wo kommt das Wort Vorsitzender her und Angestellte?
00:33:18: Bei den Römern gab es nur einen der Sitzendurfe, das war der Chef, die anderen standen.
00:33:23: Daher der saß vor und solche Sachen kriegt man natürlich auch raus.
00:33:31: Jetzt nicht so tiefgreifend runter, aber man kriegt doch einiges raus und Begriffe, die man heute gar nicht mehr kennt, da wird dann Geräte dann.
00:33:44: Was heißt jetzt das wieder?
00:33:46: Ich habe in einer Akte etwas gefunden.
00:33:50: Das steht drin.
00:33:51: Drei frühere Taberne, heute eine Schügin.
00:33:56: Ich habe Sprachwissenschaftler kontaktiert.
00:34:01: Ich habe Dialektforscher kontaktiert.
00:34:05: Es kann mir heute noch keiner sagen, was eine Schügin ist.
00:34:10: Ich finde die Schügin bei uns im Ort.
00:34:13: Ich finde die Schügin in Husenhofen bei Schwäbischmünd.
00:34:16: Genannt in der Akte.
00:34:18: Ich finde den Namen Schügen noch.
00:34:22: Es gibt sogar einen Ort Schiegen.
00:34:25: Aber wo
00:34:26: dieser Begriff herkommt, weiß kein Mensch, was das bedeutet.
00:34:30: Es ist noch nicht erforscht.
00:34:32: Irgendwo in der Geschichte liegt es vielleicht.
00:34:35: Ja, Geschichte ist auch nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Staaten.
00:34:41: Gehen wir mal ein bisschen auf Auswanderer und Einwanderer ein.
00:34:46: Auf welche Probleme stoßt ihr da?
00:34:49: Probleme bei Auswanderen ist natürlich, wo sind sie hin?
00:34:54: Man findet bei uns in der Akte, dass sie vielleicht ausgewandert sind, wo sind sie hin?
00:34:58: Gut, der Großteil ging nach Amerika.
00:35:04: Ich sage, neunzig Prozent der Auswanderer sind nach Amerika.
00:35:08: Im neunzehnten Jahrhundert schon früher ging es natürlich gegen Osten, Ungarn, bis runter bis Arabien.
00:35:17: Mit der Ulmer Schachtel wurden viele die Donau hinunter geschifft.
00:35:24: nach dem zweiten Rektor wieder zurückkamen.
00:35:26: Da gibt es einen ganz eigenen Verein, der Donau-Schwäbischen, die ihre Ahnenforschung machen.
00:35:32: Die arbeiten wie die willen.
00:35:34: Da gibt es also wirklich sehr viele Ortsfamilie aus der Batschkausen aus Ibraher, wo die waren und wieder zurückkamen und arbeiten da ihre Vorfahren auf und suchen dann wieder den Anschluss in Deutschland.
00:35:47: Das ist dann lustig.
00:35:50: Die sind ausgewandert, sind wieder zurückgekommen.
00:35:52: Aber wo kommen sie ursprünglich her?
00:35:54: So eine Tour nachverfolgen auf der Weltkarte?
00:35:57: Ja,
00:35:57: ja.
00:35:58: Jetzt Amerika, da ist es ganz anders.
00:36:01: Die nach Amerika ausgewandern.
00:36:03: Da sind heute sehr viele in Amerika dran.
00:36:05: Die wollen wissen, wo sie ihre Wurzeln sind.
00:36:09: Und da ich gerade anders drum arbeite, dann sage ich, ich will wissen, wo die hin sind.
00:36:15: Vergnüpfen wir uns da.
00:36:17: Also ich finde dann Leute und kann dann sagen, pass auf, ich habe deine Vorwaren.
00:36:22: Ich habe in einer eigenen Familie von meinem Urogroßvater, sind drei Geschwister ausgewandert.
00:36:28: Alle drei nach Amerika.
00:36:31: Von zwei wussten wir, wo sie hin sind.
00:36:32: Die sind in Iowa gewesen.
00:36:34: Den Dritten wusste ich nicht.
00:36:37: Ich hatte noch zwei alte Briefe, von denen aus Iowa, wo die beschrieben haben, was ich so... Das habe ich ins Internet gestellt und habe gesagt, ohne Zuhause einen Dritten.
00:36:47: Da weiß ich aber nicht, wo er denn, der heißt so und so ist, da an der Viboren.
00:36:51: Ich habe genau ein halbes Jahr gedauert, bekam ich in Ümmel, wir müssen verwandt sein.
00:37:00: Jetzt hatte ich gute Frau in Ohio, saß die, hatte genau von den gleichen Personen auch Briefe, die miteinander, also ihr Vorfahrt, der mir nicht bekannt war wohin ist, hatte die Briefkonsakt mit dem Bruder und mit der Schwester in Iowa.
00:37:19: Und die hatte sogar noch einen Brief von meinem dreifachen U.U.
00:37:24: Großvater, also der von Deutschland nach Amerika ging.
00:37:28: Wahnsinn.
00:37:29: Ja.
00:37:29: Und das ist, da hab ich dann die ganze amerikanische Verwandtschaft natürlich mitgebracht, mitbekommen.
00:37:35: Und hab die dann, die waren zwei tausend Jahre, haben ein großes Familienfest gemacht.
00:37:40: Hab ich alles, was ich, alle Jägers, die ich kannte, hab ich eingeladen.
00:37:44: Und da waren die natürlich auch dabei aus Amerika.
00:37:48: Und bin dann im Jahr zwei Tausend Fünf rüber, habe die besucht.
00:37:53: Kurz bevor ich nach Rüberflug, ein Tag vorher, kriege ich ein E-Mail aus Florida, von einer Verwandten, die nachkommen ist, von der, von denen aus Iowa.
00:38:05: Da sage ich also, ich bin auf dem Flug nach Ohio, aber nach Florida komme ich nicht.
00:38:12: Das hat sich zurückgeschrieben, kein Problem, ihr Fetter, auch Verwandtes, ja.
00:38:18: Der wohnt in Kolumbus Ohio und hat mir die Adresse gegeben.
00:38:24: Und ja, gut, bin ja zuerst mal zu den Verwandten hin, die ich da über E-Mail-Kontakte rausgekriegt hab.
00:38:30: Hab die besucht.
00:38:32: Ja, sie fahren jetzt zu den Zönen, ja.
00:38:35: Da hat ich mir die Adresse gegeben von den Zönen.
00:38:39: Denke ich ja, sag mal.
00:38:40: Das kenne ich doch.
00:38:41: Die Adresse ist doch fast in der gleichen Ecke wie die, wo ich da habe von der Weile.
00:38:49: Also, wir sind so den Söhnen.
00:38:50: Nachmittags und drei habe ich gesagt, ich habe noch einen anderen Besuch zu machen, ob sie mitkommen wollen.
00:38:57: Da haben sie gesagt, ja, da sind sie mitkommen.
00:38:59: Es waren nur zwei Straßenzüge weiter.
00:39:01: Ich habe da geklingelt.
00:39:03: Ich habe mich vorgestellt, ja!
00:39:07: Also, Daron hatte schon gewusst von der Cousine, dass wir kommen.
00:39:14: Und da habe ich gesagt, darf ich vorstellen, ihr zwei seid Fäder.
00:39:19: Habe ich also in Amerika die Leute zusammengebracht.
00:39:22: Ah, das ist doch auch schön.
00:39:24: Ja, ja, das ist...
00:39:25: Wahnsinn.
00:39:25: Also da kann auch, glaube ich, jeder so ein bisschen da mitdenken, was man da für eine irre Verwandtschaft vielleicht auch
00:39:31: bekommt.
00:39:31: Ja, toll ist das.
00:39:32: Und in welche
00:39:33: Länder es auch gehen kann.
00:39:34: Ja, toll ist das.
00:39:35: Gibt es irgendwie... Also du sagst jetzt Amerika ist besonders einfach.
00:39:38: Hast du auch ein paar Länder, wo du sagst, uff, also wenn jemand da Verwandtschaft hat, da wird es schwierig heranzukommen.
00:39:45: Also schwierig wird es, ja... Wenn man selber rüberfährt in die östlichen Länder, Polen, Tschechei, Slowakei, wenn man selber rüberfährt, kann man sicherlich was erreichen.
00:40:00: Da ist es nicht so tragisch.
00:40:02: Aber wenn man jetzt von Amtswägen da was sucht, da wird es schwierig.
00:40:06: Also da geht es übers Konsulat und, und, und.
00:40:09: Also das ist ein Riesenthema.
00:40:12: Aber ich habe zum Beispiel auch eine... Forschung in Chile gemacht.
00:40:20: Und habe ich auch einen Auswanderer, der nach Chile ist, ja, wollte ich die Nachkommen erforschen.
00:40:25: Und habe dann eine Frau, die in Chile auch an in Forschung gemacht, gefunden und habe der das geschrieben.
00:40:32: Eine halbe Stunde später kriege ich das e-mail zurück.
00:40:37: Ja, das ist kein Problem, das sind meine Nachbar gewesen.
00:40:43: Also, da ging's dann auch wieder schnell.
00:40:46: Das Wahnsinn, wie die Welt da zusammenkommt.
00:40:47: Ja, die Welt ist klein sein, jemand.
00:40:49: Man muss nur wissen, wo wir hinlegen.
00:40:50: Ja, vor
00:40:50: allem für den Ahnenforscher ist die Welt, glaube ich, klein.
00:40:53: Ja,
00:40:53: schon immer kleiner.
00:40:54: Sie wird immer kleiner.
00:40:55: Durch die kommerziellen Anbieter, wo wir jetzt haben, da kann man einiges.
00:41:00: Wobei, da muss man vorsichtig sein, da darf man nicht alles glauben, was da drin steht in den kommerziellen Datenbanken, da muss man auch mal, wenn man keine Quelle dahinter hat, nicht das Originalblattpapier, dann ist immer mit Vorsicht zu genießen.
00:41:15: Und die da ihre Stammbäume reinstellen, da muss man auch aufpassen.
00:41:19: Ich habe das eine kleine Beispiel, das ich immer wieder benutze.
00:41:24: meinem Ortsfamilien, wo von meinem Heimatort den Ort Gussenstadt mit GU-Punkt abgetan.
00:41:28: Ich habe dann irgendwann mal eine Datei jemanden gegeben, der hat er auch wieder weitergegeben und ich landete dann in Amerika.
00:41:36: Und der Amerikaner hat aus dem GU-Punkt, wie er das Grüßenstadt bedeutende, Guam gemacht.
00:41:42: Jetzt ist der gute Mann, den er als Vorvater hatte, aus Guam.
00:41:48: Aber das kriegt man dann nicht heraus.
00:41:51: Also du würdest da tatsächlich auch eine kleine Warnung ausreichen,
00:41:55: für
00:41:55: die, die jetzt vielleicht nicht auch die... das alles auf sich nehmen wollen und dann nur vielleicht mal kurz googeln und in irgendwelche Online-Programme oder sowas reinschauen.
00:42:05: Da kommt vielleicht nicht immer der echte Verwandte bei uns.
00:42:07: Dann lieber mal zu uns kommen und mal fragen, kann das sein, dass das passt?
00:42:12: Ja.
00:42:14: Ich will noch ein bisschen über Kuriositäten.
00:42:17: mit dir sprechen.
00:42:19: Falls möglich, was hast du alles schon in der Anforschung an kuriosen Sachen erlebt?
00:42:25: Hast du irgendwelche berühmten schon mal erforscht?
00:42:31: Selber nicht, aber ein Kollege von mir hat sich die Mühe gemacht, die Vorfahren von Obama, der hat deutsche Vorfahren.
00:42:41: rauszufinden und dann ist das losgezogen und hat dann tatsächlich eine Verbindung herausgefunden, die hier in die Gegend führt.
00:42:53: Ein Auswanderer, dem sein Vorfall kam aus Geislinge an der Steige mit dem Namen Kraft und dann haben wir natürlich unsere Ahnenlinie mit der Namen Kraft auch und sind dann zusammengekommen.
00:43:06: Also wir haben Beide, also auch ich, wie auch der, den Obama in unserer Verwandtschaft.
00:43:13: Ja, es geht zwar zurück bis fifteenhundertundneunzig, wo das zusammenfließt, aber Obama hat zumindest den einen Vorfahren gleich wie wir.
00:43:23: Das Wahnsinn, also auf welche Leute man da stoß, würdest du auch sagen, jeder auch von den Leuten erst da draußen hat irgendwo einen berühmten Verwandten vielleicht sich in seiner Ahnenlinie?
00:43:35: Würde ich sagen, ja.
00:43:36: Irgendeiner ist immer dabei.
00:43:38: Und wenn's da oben Bosch ist, ja, weil der Bosch ist hier aus Albek, Geburtig, ja, sein Urgroßvater war aus Gussenstadt, das ist ... Der Bosch, wer ein Bosch in die Vorfahren hat, auch den Bosch in der Verwandtschaft.
00:43:52: Das ist normal.
00:43:54: Also für jeden praktisch ein bisschen die Hoffnung, dass man auch bei sich irgendwo in der Verwandtschaft einen berühmten dann findet.
00:44:01: Noch eine Sache, nicht nur Verwandte, sondern eben auch Berufe ist eine Sache, auf die ihr dann ein bisschen kommt.
00:44:08: Kuriose Berufe, was hast du alles schon erlebt und die Sprache verändert sich auch von den Berufen.
00:44:15: Also kuriose Berufe ist wieder aus meiner Familie.
00:44:21: Meine Vorfahren waren Löffelmacher.
00:44:24: Und ich finde im ganzen Umkreis hier nirgends in irgendeinem anderen Dorf Löffelmacher wie bei uns in Gursenstadt.
00:44:33: Haben Sie die ganze Region beliefert?
00:44:35: Ja, und da habe ich mich gefragt, wo haben die ihre Löffel verkauft?
00:44:42: Und dann kam ich durch Zufall in Breitingen.
00:44:48: Bei Holzkirch, ja, in den Kirchenbüchern taucht auf, dass die Frau von Georg Gäger, Löffelmacher aus Gussenstadt auf dem Weg, und jetzt kommt's, und jetzt sind wir wieder ganz aktuell, zum Weihnachtsmarkt damals, was noch der Nikolaj-Markt ein Kind geboren hat.
00:45:08: Also die haben bis nach Ulm, zumindest bis nach Ulm, ihre Löffelkart kauft.
00:45:14: Aber auch interessant, dass du das dadurch rausbekommst, dass sie auf
00:45:18: dem Weg zum Markt.
00:45:20: Also haben die ihr Kind geboren, zum Nikolaj-Markt.
00:45:23: Das heißt, die Frau war hoch schwanger, ist aber trotzdem mit auf den Markt gegangen.
00:45:33: Kinder haben halt gekriegt.
00:45:35: Ja, wenn halt auch auf dem Wegesrand, auf dem Weg zur Arbeit sozusagen.
00:45:40: Meine Urgrusmutter hat immer gesagt, ich habe meine Kinder auf dem Kartoffel auch noch verloren.
00:45:46: Heutzutage nicht mehr, nicht mehr denkbar.
00:45:50: Noch ein zweites Thema mit Sprache.
00:45:52: Ihr habt auf eurer Webseite nämlich eine eigene Kategorie mit verhunzten Vornamen.
00:45:58: Ja, Agnes, Anges, alles Mögliche, was da geschrieben wurde.
00:46:05: Der Georg wird zum Jörg.
00:46:10: Der Pfarrer hat geschrieben, er hat den Jörg nicht geschrieben.
00:46:15: Der Hans Jörg war es wahrscheinlich.
00:46:17: Oder der Johann Georg.
00:46:19: Und das macht natürlich auch so eine Forschung ein bisschen schwieriger.
00:46:23: Wobei wenn man dann lang genug arbeitet, dann geht man her und sagt, gut, der heißt Hans Jörg, den schreiben wir Johann Georg.
00:46:30: grundsätzlich mal, dass man die Leute ja wieder zusammen und dann findet man sie auch.
00:46:34: Also es ist auch mit dem Nachnamen Meyer.
00:46:38: Der eine Meyer mit I, der andere Meyer mit Y, dann mit EI.
00:46:43: Je nachdem, wo der Pfarrer herkam, so hat er den Namen geschrieben.
00:46:48: Bei uns in der Gegend ist das standardmäßig der Meyer mit AY.
00:46:53: Da kam er von woanders her, dann hat er den Meier mit A.I.
00:46:56: geschrieben.
00:46:57: Da kam er von Norddeutschland runter, dann hat er ihn sogar nicht mit E.Y.
00:47:00: geschrieben.
00:47:02: Obwohl das der gleiche Mann war, der zwei Jahre vorher beim ersten Kind mit A.Y.
00:47:07: geschrieben wurde.
00:47:09: Also die größten Steine haben euch eigentlich V.L.P.
00:47:12: Fahrer in den Weg gelegt.
00:47:15: Nicht V.L.P.
00:47:15: Fahrer, sondern einfach Fahrer, die das schreiben, eben so gewohnt waren, wie sie das gelernt haben.
00:47:21: Das ist ganz einfach.
00:47:24: Da muss man ehrlich sein, das waren auch nicht die Hälften.
00:47:27: Ja,
00:47:29: die haben ihren Job gemacht.
00:47:30: Ja, die haben halt ihren Job gemacht.
00:47:32: Man sieht es auch in den Kirchenbüchern, wenn sie frisch im Amt waren.
00:47:35: Ja, da sind die Kirchenbücher akkurat geschrieben.
00:47:40: Und je länger das im Amt waren, umso schlampiger wurden sie.
00:47:45: Und da wurde man auch gar nichts mehr eingetragen.
00:47:47: Ich habe als einen Pfarrer, also der ist lustig, der ist wirklich ... Da sieht man auf dem Kirchenbuch die Rotweinflecken und dann hat er wieder nichts alles geschrieben.
00:48:00: Und dann steht bei einem Hochzeiteintrag, steht drin, Guck Anna.
00:48:07: Das ist richtig schwäbisch, ja?
00:48:09: Wie wächst am Etterseibart?
00:48:15: Nicht das.
00:48:17: Was soll der Ausdruck?
00:48:19: Guck Anna, wie wächst am Etterseibart?
00:48:22: Also schau Anna,
00:48:24: wie wächst...
00:48:25: dem sein ward, aber wer war der Etter?
00:48:29: Und ich bin lange Zeit nicht dahintergekommen, weil der hat einen ganz anderen Namen.
00:48:34: Was er mit dem Etter meinte?
00:48:37: Bis ich in einer anderen Akte war, dass er sogenannte Scharwächter war.
00:48:42: Und der Scharwächter war der, der am Sonntagmorgen, wenn die anderen in der Kriche waren,
00:48:48: ums
00:48:49: Dorf, also um den Dorf, ums Dorf rumgehen musste, damit keine kein Gesindel ins Dorf war.
00:48:58: Und derjenige war das.
00:49:00: Und dem hat er bloß den Etter genannt.
00:49:04: Hast du dann eigentlich das Gefühl, wenn du solche Kirchenbücher durchgehst und du sagst jetzt ja, manche, da lernst du die Pfarrer irgendwie richtig kennen.
00:49:14: Hast du das Gefühl, Pfarrer vor zweihundert, dreihundert Jahren, die kannst du dir fast bildlich vorstellen?
00:49:20: Eigentlich nicht.
00:49:22: So genau, wahnsinnig.
00:49:23: Es gibt ein paar, die kann man sich wirklich vorstellen.
00:49:30: Von dem gibt es sogar ein Bild.
00:49:32: Da hat einer auch ein Bild gemalt.
00:49:35: Den kann man sich so richtig vorstellen.
00:49:37: Aber es gibt auch berühmte Pfarrer hier in der Gegend.
00:49:44: Die alte Karte aus dem dreißigjährigen Krieg vom Ulmer Gebiet hier.
00:49:50: Ich glaube, er wurde vorhin endet.
00:49:55: Also im ersten, ähm, im Dreißig-Jährigen-Grieg hat er die Karte gemalt.
00:50:00: Pfarrer Bachmann aus Altheim, der hat die Karte schon nach trigonomischen Regeln vermessen.
00:50:08: Und das im Dreißig-Jährigen-Grieg ist der von, mit dem Messstab und mit dem...
00:50:13: Ist der losgezogen?
00:50:14: Ist
00:50:14: der losgezogen.
00:50:17: Also das ist eigentlich, wenn man die Karte anschaut, das ist was Tolles.
00:50:21: Das ist die einzige Karte, die auch genealogische Daten drin hat.
00:50:28: Also auch für euch
00:50:29: ist die wichtig.
00:50:30: Ja, ist auch für uns wieder wichtig.
00:50:31: Da ist ein Tod von einem Fahrer drin.
00:50:36: auf seiner Reise verstorben ist hier in der Ecke und dann von einem Rittmeister, der bei uns in der Nähe von Gussenstadt umgekommen ist, der Forstmeister von Alteim, der stand sonst nirgends, der stand, die stehen auf der Karte.
00:50:54: wie die genealogischen Daten.
00:50:57: Das sind natürlich so Funde, die man immer auch als Genealogiker dann bei Ausstellungen und so ausschlachtet.
00:51:04: Mit dem gehe ich dann immer wieder mal hosieren.
00:51:06: Ja, bist du sehr stolz?
00:51:08: Ich habe was, was du nicht hast.
00:51:10: Willi, es ist ein faszinierendes Thema und es ist ein wirklich breites und unfassbar tiefes Thema.
00:51:18: Ich hoffe, wir haben jetzt so ein bisschen auch das Interesse nochmal dran geweckt, wie weit man eigentlich da in die Ahnenforschung auch zurückgehen kann.
00:51:25: Für alle Leute hier in der Region, an wen können sich denn Interessierte hier melden?
00:51:31: Also Interessierte, die sich für Ahnenforschung interessieren, können sich erst mal an mich wählen.
00:51:37: Da gibt es eine ganz einfache E-Mail-Adresse und eine ganz einfache Haupage.
00:51:46: Der Homepage heißt AFAGEV.de.
00:51:51: Da findet man uns, da gibt es dann auch den Kontakt zu mir und die E-Mail Adresse kann ich rausgeben, die ist weltbekannt, Vorsitzender at AFAGEV.de.
00:52:04: und da kann man dann an mich weiss ich wenn.
00:52:10: Wir haben hier in Ulm ein Stammtisch zusammen mit den mit dem Verein für Familien und Wappenkunde in Stuttgart oder Familienkunde Baden-Württemberg heißt das ja jetzt.
00:52:22: Gibt es ein Ulmer Stammtisch, da treffen wir uns immer monatlich im ESC draußen in der Gaststätte einmal am Montagabend im Monat oder sonst bei uns in Eibach.
00:52:38: in unserem Arif jeden ersten Mittwoch im Monat und jeden dritten Samstag im Monat.
00:52:46: Wie kann ich mir so ein Stammtisch von euch vorstellen?
00:52:49: Es ist unterschiedlich.
00:52:50: Meistens sitzt man nur zusammen, redet über diesen jenes, manchmal macht man einen Vortrag, es ist also sehr unterschiedlich, dann wird unterhalten, also jetzt in Eibach, im Arif, da wird gearbeitet, da gibt es dann Problemlösungen hin und her, da komme ich nicht weiter, da muss ich, da wird gearbeitet.
00:53:10: Dann gibt es noch den Generationen-Treff-Ulm-Neu-Ulm, da tauchen wir auch ab und zu mal auf mit Vorträgen oder mit, dass man sich da über einen Forschung austaucht.
00:53:23: Das ist aber in unregelmäßigen Abständen, da sind unser zweiter Vorsitz, nein, dritter Vorsitz sind wir in der Zwischenzeit, ich und auch ich war.
00:53:32: Und einer unserer Vorstandsmitglieder, die machen das in Ulm.
00:53:38: Da kann man sich über den Generationen treff, die an den Forschung heran wagen.
00:53:45: Also es ist immer irgendwo.
00:53:47: Aber wenn es bei mir ankommt, dann wird es auch beantwortet.
00:53:55: Wunderbar.
00:53:56: Also dann kommt auf Willi zu, wenn ihr Lust habt auf Ahnenforschung.
00:54:02: Wenn ihr euch dafür interessiert, welche Verwandte habe ich denn überhaupt?
00:54:06: Und bis wie weit kann ich da zurückgehen?
00:54:08: Also wir haben heute drüber geredet bis ins sechzehnte, fünfzehnte der Jahrhundert.
00:54:12: Kommt man da, Willi?
00:54:14: Es war ein wirklich interessantes Gespräch mit dir.
00:54:16: Ich hoffe, wir haben auch echt Interesse geweckt für euch da draußen.
00:54:20: Es ist unfassbar spannend.
00:54:21: Und ich bin auch jetzt wirklich, ich will rausfinden, was eigentlich meine Ahnen sind.
00:54:26: Das kommt ja nicht ganz aus der Ecke.
00:54:28: Wo kommst du
00:54:29: her?
00:54:29: Dachhof ist ein Fallbrock bei München.
00:54:32: Aber ich bin mal gespannt, weil wer weiß, vielleicht habe ich ja auch tatsächlich mal Wurzeln hier in Schwaben gehabt, dann irgendwo wieder nach Bayern gezogen.
00:54:40: Und jetzt komme ich hier wieder zurück.
00:54:41: Wir haben einen Freund über so eine Weltkarte gesprochen.
00:54:44: Ich glaube, da kann auch jeder so ein bisschen über Deutschland vielleicht sich so eine kleine Tour ziehen.
00:54:48: Meine Frau zum Beispiel ist gebürtig aus Augsburg.
00:54:53: Vaters Seite kommt aus dem bergischen Land.
00:54:58: Mütterlicher Seite kommt aus Blankenburg im Harz-Ecke.
00:55:03: Da kommt alles Mögliche zusammen.
00:55:07: Die Welt ist klein und es gab schon immer Völkerwanderung.
00:55:13: Und man glaubt nicht, wie viele Leute, dass man in den Vorfahren hat, wie ich sage mal heutzutage schön, mit Migrationshintergrund.
00:55:28: Ich glaube, ich bin der einzige, der keine Leute in den Vorfahren hat mit Migrationshintergrund.
00:55:34: Ja, aber theoretisch, also wenn man mal hier die Anforschung zurückgeht, dann hat wahrscheinlich jeder.
00:55:38: Alle sind irgendwo migriert, also Völkerwanderung gab es schon immer.
00:55:42: Ja, es gibt immer Leute, also jeder hat Migrationshintergrund, von irgendwo her.
00:55:51: Man muss eins wissen, Deutschland war ja noch im neunzehnten Jahrhundert erst zum einem großen Reich geworden.
00:56:02: Ich komme aus Gussenstadt.
00:56:04: Gussenstadt war ein würdenbergischer Ort.
00:56:08: Der Nachbarort Waldhausen gehörte zum Landgebiet Ulm.
00:56:13: Das Landgebiet Ulm wurde bayerisch.
00:56:18: Wenn eine Frau aus Waldhausen in Gussenstadt heiraten wollte, musste sie auswandern.
00:56:26: Ich habe eine Auswanderungsurkunde von einer Frau.
00:56:30: die ausgewandert ist von Bayern nach Württemberg, also die musste auswanderen.
00:56:35: Früher Fürstentümer und so was, ja, war Deutschland ein Fleckenfeld.
00:56:39: Ja,
00:56:40: es war ein Fleckenteppich bei uns, ja, das ist, und da muss man sieht man dann, und auch die Hauschaften früher, ja, unser Ort war zwar in einem Gloster, gehörig, ja, einem Gloster, aber wenn man es richtig tief in die Geschichte reingeht, Dann hat nicht nur das Klosterbesitzdom gehabt, dann hat das Hospital den Geisingenbesitzdom gehabt, dann haben die von Rechberg Besitzdom gehabt und viele mehr.
00:57:11: So dass man im Endeffekt all diese Archive auch durchschauen muss, wenn man wieder was wissen will.
00:57:17: Und das ist ein wahnsinniger Aufwand, wie
00:57:18: wir kennengelernt haben.
00:57:20: Das macht unheimlich Spaß.
00:57:21: Das ist das Wichtigste.
00:57:22: Man muss auch
00:57:23: nur nicht aufgeben.
00:57:25: Ja, ja, klar, natürlich.
00:57:26: Weil irgendwo kommt man immer bei jemandem wieder raus.
00:57:28: Also, wenn ihr auch eure Ahnen erforschen wollt, Willi Martin Jäger ist euer Mann dafür.
00:57:33: ... kontaktiert ihn, er hat es ja vorhin schon gesagt, ... ... a-f-a-g-e-v.de, das ist die Webseite.
00:57:40: Willi, großen herzlichen Dank, dass du da warst, ... ... hat mir wahnsinnigen Spaß gemacht ... ... und ich fand es wirklich, also in welche ... ... Geschichten man da hinein gestolpert ist.
00:57:49: Toll, danke.
00:57:51: Und damit war es das von uns für diese Folge ... ... vom Ulmer Weihnachtsmarktstudio.
00:57:56: Und wir sind dann bei der nächsten ... ... auch wieder für euch dabei.
00:57:59: Das
00:58:00: Donau-Drei-FM Weihnachtsmarktradio direkt vom Ulmer Münsterplatz auf
00:58:07: Deine Ohren.
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